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HNO – Praxisleistungen

Hörstörungen / Ohrenschmerzen

HNO Hörstörungen

Hörstörungen

Hörsturz

Ein Verdacht auf Hörsturz kann für Patienten sehr beunruhigend sein. Das Auftreten einer plötzlichen, meist einseitigen Hörminderung im Ohr wird häufig als bedrohlich und beängstigend empfunden und stellt eine Stress-Situation dar.

In diesem Beitrag möchte ich als HNO Arzt meine Patienten über Symptome, Behandlung und Therapie aufklären.

Ursachen für einen Hörsturz

Ein Hörsturz, also ein akuter einseitiger Hörverlust, kann viele Ursachen haben:

  • Durchblutungsstörung
  • entzündliche Erkrankungen (Herpes-Grippevirus Infektion, Borrelien- Infektion)
  • toxisch-medikamentöse Ursachen (Schleifendiuretika, Chemotherapeutika, sogar Acetylsalicylsäure/ASS)
  • Mikroembilien
  • lokale Immunpathomechanismen
  • tumoröse Veränderungen im Bereich des Hörnervs
  • psycho-emotionale Belastungssituationen (Stress)
  • Verlegung des Gehörgangs mit Ohrenschmalz oder einem Fremdkörper (Wattestäbchen)
  • mechanische Risse im Innenohr (Ruptur der Rundfenstermembran)

Symptome und Warnsignale: Wie können Patienten einen Hörsturz erkennen?

Eine plötzliche, meist einseitige Hörminderung, geht manchmal mit einem Ohrgeräusch (Tinnitus) einher und häufig verspürt der Patient Schwindel (Vertigo). Der plötzliche Hörverlust im Ohr wirkt auf die Patienten sehr bedrohlich und beängstigend. Das kann sogar ein Frühsymptom eines Schlaganfalls sein. Normalerweise ist der Hörsturz nicht schmerzhaft, es sei denn es liegt eine vorrausgehende Entzündung wie im Falle von Zoster oticus vor.

Verhalten bei einem Hörsturz: Ist das ein Notfall und wie schnell muss man zum Arzt?

Tritt eine akute Hörminderung- oder Hörverlust mit oder ohne Tinnitus/Schwindel auf, sollte man unverzüglich einen HNO-Arzt aufsuchen. Ein Hörsturz gilt zwar seit einigen Jahren nicht mehr als Notfall, ist aber auf jedem Fall eilig zu behandeln, da häufig eine zeitnahe medikamentöse oder sogar eine operative Therapie für das Ohr entscheidend ist.

Hörsturz Behandlung in Berlin Charlottenburg Wilmersdorf: Die Anamnese

Äußert ein Patient Beschwerden wie eine akute Hörminderung, sollte eine genaue und ausführliche Befragung (Anamnese) durch einen HNO-Arzt erfolgen. Anschließend folgt eine sog. „Spiegeluntersuchung“ aller HNO-Organe, vor allem die mikroskopische Ohrenuntersuchung beider Seiten mit gleichzeitiger Reinigung der äußeren Gehörgänge. Nach dem genauen Anschauen (Inspizieren) der Trommelfelle folgt die Tympanometrie (Messung der Druckverhältnisse) im Mittelohr.

Dabei werden zu einer akuten Hörminderung Krankheiten des Mittelohres, wie z.B. Tuben-Mittelohrkatarrh oder sogar Otosklerose aufgedeckt.

Hörstörungen BehandlungAnschließend wird die Tonschwellenaudiometrie durchgeführt, was im Alltagsgebrauch als „Hörtest“ bezeichnet wird.

Um Erkrankungen im Bereich des Hörnervs aufzudecken, setze ich das BERA-Verfahren (Brainstem Evoked Response Audiometrie) ein. Das ist eine objektive Hörprüfung, bei der die neuronale Aktivität der Hörbahn gemessen und die subjektive, aktive Mitarbeit des Patienten nicht benötigt wird.

Außerdem kann man als eine objektive Hörmessung die Messung der OAEs (Otoakustische Emissionen) einsetzen, auch bekannt aus dem Neugeborenen Screening. OAEs sind vom Innenohr produzierte Signale nach einer Beschallung, die man dann mit hochempfindlichen Sonden im Gehörgang messen kann.

Für den Patienten wichtig zu wissen: All diese Untersuchungsverfahren sind komplett schmerzfrei und ungefährlich.

Therapie: Hörsturz ohne Kortison behandeln?

Bei einem Hörsturz hat man als HNO Arzt unterschiedliche Therapieverfahren zur Verfügung. Ob eine medikamentöse Therapie in Form von Tabletten oder Infusion, eine Spritze oder sogar ein dringender operativer Eingriff notwendig ist, hängt vom Befund sowie vom individuellem Zustand (vorbestehende Medikamente, Allergien, Kontraindikationen, Risikofaktoren) des einzelnen Patienten ab.

Es ist sehr wichtig, auch Fragen zum psycho-sozialen Hintergrund des betroffenen Patienten zu stellen. Es ist schon sehr lange bekannt, dass psychische Belastungen wie Stress eine große Rolle sowohl bei der Krankheit als auch bei der Genesung spielen.

Sehr wirksam: Hörsturz Therapie mit Infusion

Dank der modernen und kleinen Infusionsbraunülen ist die Infusionstherapie nicht mit Schmerzen verbunden. Diese Therapie hat sich seit Jahrzehnten sowohl bei Hörsturz als auch bei Tinnitus und Schwindel bewährt und gehört zu den individuellen, aber günstigen Gesundheitsleistungen (IGEL), die nach dem GOÄ -Leistungskatalog für Ärzte abgerechnet wird.

Naturheilkunde: Hörsturz alternativ behandeln

Für Patienten, die aufgrund von Kontraindikationen auf eine Behandlung mit Kortison bei Hörsturz verzichten müssen, gibt es eine Reihe an alternativen Behandlungen:

  • Pflanzliche Durchblutungsmittel
  • Mineralien
  • Immunsystemstärkende Infusionstherapien für das Innenohr
  • Gingko (nachgewiesene Wirksamkeit durch Studie)

Als Ihr HNO Arzt möchte ich Ihnen dringend empfehlen: Behandeln Sie einen Hörsturz nicht zu Hause stellen Sie sich bei Symptomen schnellstmöglich bei einem Facharzt vor.

Bleibende Folgen für das Ohr nach einem Hörsturz

Das Risiko für bleibende Folgen nach einem Hörsturz hängt unter anderem davon ab, welche anderen Krankheiten vorliegen und wieviel Zeit nach dem Auftreten der Symptome und dem Einleiten der Therapie verstrichen ist.

Bleibende Schwerhörigkeit, Tinnitus oder sogar Schwindelzustände sind die häufigsten Folgen bei einer nicht rechtzeitig eingeleiteten Therapie.

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